TRANSPORT VON EISENBAHNMATERIAL UND ERSATZTEILEN, VERZOLLUNG

Unsere Firma INTERLOK organisiert auf Anforderung des Kunden den Transport des reparierten oder neugekauften Eisenbahnmaterials. Die Anlieferung von Lokomotiven zur Reparatur in Polen kann oft per Lastwagen oder Güterwagen geschehen, weil sich die Lokomotive dazu auf dem Gelände des Kunden in ihre Hauptkomponenten zerlegen lässt.

Besondere Herausforderungen sind jedoch an den Rücktransport des reparierten Rollmaterials zum Kunden zu stellen. Bei der Durchquerung Deutschlands ist ein Transport aus eigenem Antrieb oft zu teuer, weil eine historische Dampflokomotive, selbst wenn sie nach deutschen Vorschriften revidiert wurde, nur Tempo 80 km/h leistet und damit für sie ein teurer Sonderfahrplan ausserhalb der Hauptstrecken organisiert werden muss. Sofern der Kunde keine Indirekte Zugbeeinflussung (INDUSI) und Bahnfunkradio nach deutscher Norm einbauen liess, darf die Lokomotive ohne besondere Vereinbarungen nicht aus eigener Kraft über deutsche Gleise fahren. Sie als Sonderfahrt durch eine Diesellokomotive mit reduzierter Geschwindigkeit ziehen zu lassen, ist ebenfalls teuer.

Daher ist die günstigste Form eines Rücktransports zum Kunden entweder eine Sonderfahrt mit zahlenden Gästen, ein Transport unter Umfahrung Deutschlands durch Tschechien oder ein Transport auf Schienen- oder Straßenspezialtransportern. Normalspurige Dreiachser wie die polnische Baureihe TKh "Ferrum" lassen sich relativ kostengünstig per Straße transportieren. So geben polnische Spediteure einen Preis von ca. 12.000 EUR für Aufladung und Transport von Pila bis südlich von Paris an. Dampflokomotiven der Baureihe TKp "Sla,sk" wurden dementsprechend durch INTERLOK je nach Kalkulation des Kunden sowohl per Schiene kalt geschleppt, als auch per Straßen-Spezialtransport zum Kunden gebracht. (Fotos: Verladung auf eine Straßen-"Kesselbrücke" bei INTERLOK in Pila. Alle Aufnahmen:H.F.Schmidtendorf).

Auch mit einem Schienen-Spezialtransport wurde eine TKp Sla,sk zu einem Kunden gebracht (siehe Zeichnung).

Erfolgt der Transport der Dampflokomotive kalt geschleppt per Schiene, so stellt INTERLOK einen Begleiter ("Konvoyent"), der Tag und Nacht die Lok im Führerhaus begleitet und für die nötige Schmierung der Lokomotive sorgt. Die Lok hat dann die Transportstrecke sowie die Registriernummern der Genehmigungen der beteiligten Bahnverwaltungen auf einer speziellen Tafel ausgehängt.

Handelt es sich um eine nach deutscher Norm revidierte Diesellokomotive mit Tempo 100 km/h für ein zugelassenes deutsches Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), ist die Prozedur erheblich erleichtert. In diesem Fall darf die normalspurige Lokomotive durch Personal des Kunden ab deutsche Grenze zu den allgemein üblichen Tarifen eigenständig gefahren werden.

(LAS 1982, Baujahr 1949, beim Abladen für die Bad Muskauer Schmalspurbahn. Aufnahme HFSchmidtendorf) Bei Schmalspurlokomotiven und Schmalspurwaggons ist eine enge Kooperation mit dem Kunden wichtig. Ein Straßentransport kann je nach Absprache vom Kunden oder von INTERLOK organisiert werden. Die Parameter wie Höhe des Fahrzeugbodens über Straße, Höhe des zu verladenden Fahrzeugs müssen rechtzeitig bekannt sein, um die Verladung vorbereiten zu können.

(2 Fotos: Abladen einer rumänischen 750 mm-Lyd2-Diesellokomotive beim INTERLOK-PARTNER MaLoWa GmbH). Durch INTERLOK beauftragte spezialisierte Kranfirmen erledigen die Aufladung, wobei Waggon-Drehgestelle ggf. abgenommen werden und getrennt beigelegt werden. Sofern die Lokräder nicht beim Transport in der Luft hängen dürfen, ist an ein Anheben auf hölzernen Traversen zu denken. Zum Transport werden die Fahrzeuge sorgfältig mit Hölzern und Riemen befestigt.

Für die Auslieferung von Einzelteilen bemüht sich INTERLOK um Kooperation mit ihren Anteilseignern WERNER HEINEN EISENBAHNERSATZTEILE und MALOWA BAHNWERKSTATT GmbH, die teilweise aus eigenen deutschen Lagern die Endauslieferung von Teilen erledigen können. Bei Transport ab Polen wird versucht, Kleinpakete per kostengünstigen Sammeltransport auszuliefern ("Beiladung"). Dies gilt auch für Kleinfahrzeuge wie Draisinen.

VERZOLLUNG

Generell fallen bei Einfuhr polnischer Waren in die Länder der Europäischen Union (EU) keine Zollgebühren an. Das entsprechende Dokument der polnischen Herkunft der Ware besorgt INTERLOK im Rahmen seiner Exporttätigkeit. In Polen verkaufte Fahrzeuge und Ersatzteile nichtpolnischer Herkunft (rumänische Triebwagen, russische Dieselloks usw.) sind weiterhin den Gesetzen der Einfuhrländer entsprechend zu verzollen. An der Grenze wird in jedem Fall die Einfuhr-Umsatzsteuer (EUSt) fällig. Vorsteuerabzugsberechtigte Kunden bekommen diese Grenzabgabe von ihrem Finanzamt zurück. Die Formalitäten der Einfuhr an der deutsch-polnischen Grenze im Namen des Kunden (auch für EU-Kunden außerhalb Deutschlands) erledigt für eine geringfügige Gebühr von ca. 60 EUR eine spezialisierte Grenzspedition. INTERLOK kann mehrere erfahrende Speditionen dem Kunden empfehlen. Durch die Erledigung der Formalitäten an der Grenze erspart sich der Kunde Verzögerungen bei der Abladung bei sich vor Ort, da eine nicht endgültig abgefertigte Ware dem lokalen Zollamt vorgeführt werden muss. Dort gelten aber bestimmte Dienst-Arbeitszeiten, die sich nicht immer mit der Uhrzeit der Ankunft des Transportes aus Polen decken.

"PASSIVE VEREDELUNG"

Die Verbringung einer Lokomotive, eines Eisenbahnwaggons oder auch eines Ersatzteils zur Reparatur oder Einbau in Polen nennen die Zollexperten "Passive Veredelung". Solange Polen nicht Mitglied der EU ist, sind für einen solchen Transport bestimmte Formalitäten zu erfüllen, und zwar beim Zollamt des Kunden als auch in Polen. INTERLOK hilft tatkräftig, damit diese Formalitäten so einfach wie möglich sind.

 

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