4-ACHSIGE TENDERLOKOMOTIVE TKp SLA,SK

Die Entwicklung der Industrie und des Kohlebergbaus in Schlesien erforderte ab 1940 stärkere als bis dahin verwendete Tenderlokomotiven. Zu jener Zeit war im okkupierten Polen die Lokfabrik CHRZANÓW unter die Verwaltung der deutschen Lokomotivbauer HENSCHEL & SOHN, Kassel, gestellt. Dieses Unternehmen brachte die Konstruktionszeichnungen seiner in Deutschland erprobten Industrieloktype "BERGBAU" in das polnische Werk und baute dort auf dieser Grundlage die vierachsige Tenderlok "Oberschlesien", auf deutsch abgekürzt "OS". 1944 stellte CHRZANÓW (zu deutsch KRENAU genannt) die ersten Lokomotiven dieser Type fertig.

1955 nahm die nun wieder polnische Fabrik den Bau der Lokomotive wieder auf. Sie bekam den Beinamen "Sla,sk" - "Schlesien" und wurde jetzt als Heissdampflokomotive ausgeführt. Der Dampfkessel war zunächst genietet und wurde in mehreren Etappen beim Bau der nachfolgenden Baulose auf Schweißkonstruktion umgestellt.

Es werden Speiseinjektoren vom Typ Friedmann, eine 3-zylindrige Luftpumpe deutscher Bauart mit der polnischen Bezeichnung H11a3 sowie eine Handbremse eingebaut. Die erste und dritte Achse der Lok sind starr, die zweite und vierte haben ein Schubspiel von 25 mm. Das erlaubt der Lok die problemlose Bewältigung eines Gleisbogens mit 100 m-Radius. Auf flachem und geneigtem Gleis kann die Lok einen Zug von 2480 t Masse ziehen. Eine Masse von 3200 t zieht sie mit 15 km/h, eine Masse von 580t bei einer Steigung von 10 Promille mit gleicher Geschwindigkeit. Bei optimaler Einstellung der Lokomotive ist sie - wie die auf der Wiesbadener NASSAUISCHEN TOURISTIKBAHN seit 1993 arbeitende TKp 4408 beweist - auch für das Ziehen von Touristikzügen auf längeren kurvenreichen Steigungen von über 30 Promille bestens geeignet.

TKp FÜR CHINA

Während der Jahre 1955 bis 1960 wurden insgesamt 390 Exemplare der Lokomotive TKp "Sla,sk" gebaut, 90 davon gingen in die Volksrepublik China. Aus Feuerschutzgründen sind die Loks - ebenso wie die Type "TKh Ferrum" - serienmäßig u.a. mit Funkenfänger und Wasserlöscheinrichtung ausgestattet. Für den Einsatz in der Erdöl-Industrie wurden einige von ihnen zusätzlich für Flüssigtreibstoff umgerüstet.(Zeichnungen und Informationen Bogdan Pokropinski)

Durch INTERLOK verkaufte TKp-Lokomotiven sind u.a. in Belgien, den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz im Einsatz. Das nachfolgende Foto wurde anlässlich der Jahrestagung des Europäischen Dachverbands der Museums- und Touristikbahnen FEDECRAIL bei dem holländischen Verein VSM (Veluwsche Stoomtrein Maatschappij)im März 2004 angefertigt und zeigt die durch INTERLOK verkaufte TKp 23 im Lokschuppen.

Diese Fotos zeigen Details der an den Schweizer Eisenbahnverein Val de Travers (VVT) verkauften TKp-Lokomotive "16" (Chrzanów Nr. 2667 von 1952, Auslieferung erfolgte am 30.9.1996).

BLICK in den Lokschuppen von VVT und aus dem Lokschuppen in die malerische Berglandschaft nahe der französischen Grenze. Der VVT-Präsident Jean-Bernard HUGUENIN (links) mit den Interlok-Vertretern: Direktor Henryk Palczewski sowie den Interlok-Anteilseignern Louis POIX (Präsident der benachbarten Eisenbahnvereinigung Vallorbes-Pontarlier), Gerhard KELLNER (Geschäftsführer MaLoWa GmbH), Jean-Pierre HOFER.

Und so sah die TKp Sla,sk der NASSAUISCHEN TOURISTIKBAHN Wiesbaden frisch bei der Abnahme in der Kohlegrube POKÓJ aus. Jahrelang tat die Lok in gebirgigem Gelände treu ihren Dienst, jetzt soll sie der inzwischen fälligen Hauptrevision unterzogen werden.

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