HAUPTREVISION POLNISCHER Fakks-SEITENKIPPWAGEN nach deutscher Vorschrift EBO 32

Jede Revision eines normalspurigen Schienenfahrzeugs, das auf deutschen öffentlichen Gleisen fahren soll, muß gemäß der "Eisenbahn-Bau und Betriebsordnung" (EBO) § 32.2 durchgeführt werden. Diese Vorschrift beinhaltet u.a. Art und Umfang der Revision, der Überprüfungen, der Dokumente sowie der Beschriftung des Fahrzeugs.

Entsprechend diesen Vorschriften erhielt die PRIGNITZER EISENBAHN CARGO (PEC GmbH) aus Berlin eine Partie polnischer Seitenkippwagen der Baureihe Fakks (418Vg), die in unserem partnerschaftlichen polnischen Fachunternehmen für Waggonrevisionen hauptrevidiert wurden.

Die Anforderungen an die Fahrzeuge wurden in Absprache mit der entsprechenden Landeseisenbahnbehörde gemäß den Anforderungen des Eisenbahnbundesamts (EBA) und der EBO festgelegt und in enger Absprache zwischen uns, den Kunden und dem Cheftechnologen des Werks realisiert. Technische sowie kaufmännische Anforderungen wurden durch uns in einem auf polnisch sowie deutsch abgefaßten Vertrag festgehalten. Die von uns bei polnischen Industriebetrieben aufgekauften Fahrzeuge wiesen überdeutliche Spuren einer starken Abnutzung durch den rauhen Betriebsalltag auf.

Die meisten Wagenkästen mußten daher weitgehend neu aufgebaut werden, indem die abgenutzten und verbeulten Kastenbleche sowie auch die Böden nach dem Sandstrahlen abgetrennt und durch neue Bleche ersetzt wurden.

Die Wagen wurden in ihre Komponenten zerlegt und diese in den einzelnen Abteilungen des Werks aufgearbeitet.

Federn, Träger, usw. wurden auf Risse und Zugfestigkeit untersucht, die Rahmen von Wagen und Drehgestellen auch vermessen, bevor sie Grundierung und äußere Farbgebung erhielten.

Alle Wagen erhielten Neuprofilierung. Abgenutzte Radreifen wurden durch neue ersetzt, deren Herstellerzertifikate dem zu jedem Wagen erstellten Waggonheft beigefügt wurden. Auch die Radsätze - Achsen, Radreifen sowie Radscheiben - wurden auf Risse untersucht.

Die Radlager wurden unter Dampf gesäubert und wo möglich revidiert. Zahlreiche abgenutzte Lager wurden durch neue ersetzt.

Einer speziellen Untersuchung wurden auch die Luftbehälter des Bremssystems sowie die Druckluftzylinder zur Wagenkippung unterzogen.

Die exakte Arbeit an Blechen sowie Farbgebung verdeutlichen diese Detailfotos.

Von ihrer Konstruktion her sind die polnischen Seitenkipper in der Variante 418Vg - das heisst mit international UIC-zugelassenen Drehgestellen Y25 - RIV-konform und somit grenzüberschreitend einsatzfähig. Allerdings haben die Wagen in ihrer Grundversion entgegen den UIC-Vorschriften nicht an jeder Seite einen Rangiertritt sowie die dazu gehörige Haltestange. Entsprechend der UIC-Norm baute daher das Werk an der der Handbremsbrücke abgewandten Stirn beidseitig entsprechende Tritte und Haltestangen an.

Alle Beschriftungen wurden gemäß Absprache mit der Landeseisenbahnbehörde des Kunden durchgeführt. Die zunächst angenommene Gattungsbezeichnung "Fals" wurde vor Auslieferung der Wagen zu "Fakks" korrigiert.

Zur korrekten Beschriftung gehören auch eigens angefertigte Typenschilder aus Messing sowie nichtrostendem Stahl.

Mit einer speziellen Kippvorführung wurde dem Abnahmeinspektor des Kunden demonstriert, dass das Schüttgut ca. 1 Meter außerhalb des Schienenkörpers entlädt und auch nach dem Zurückkippen des Wagenkastens nicht in das Gleis zurückrutscht.

Die Fahrzeuge haben eine volle deutsche Revisionsfrist von 8 Jahren erhalten und haben dank des großen Umfangs der Revision einen hohen Einsatzwert. (Fotos: Marek Kaniewski (11), H.F.Schmidtendorf (16)

AKTUELLES ANGEBOT: IN DEUTSCHLAND ZUGELASSENER GANZZUG der Variante 418Va

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