REVISION DER 4-ZYLINDER-VERBUND-DAMPFLOKOMOTIVE BR 18 316

Eine besondere Herausforderung war die Revision der badischen Schnellzuglokomotive IVh (DB-Bezeichnung 18 316).

(Helmut Constabel 1971)

Diese elegante 4-Zylinder-Verbundlokomotive hatte nach Ausserdienststellung bei der Deutschen Bundesbahn jahrelang in Minden vor einem Restaurant als Denkmallok gestanden. Die europäische Ausschreibung der Wiederaufarbeitung gewann unsere Gesellschaft INTERLOK in Pila. Mit einer Diesellok der DB wurde die kalt geschleppte Dampflokomotive bei Kietz-Küstrin / Kostrzyn über die deutsch-polnische Grenze gezogen.

Im Schlepp hatte die 18 316 einige deutsche Personenwagen. Auf der polnischen Seite stellte INTERLOK zum weiteren stilechten Transport die PKP-Schnellzuglokomotive Ol49-99.

 

Vor den Dampflokomotiven postierten sich stolz der Abnahmeinspektor Rudolf Langeloth (rechts) und der polnische Bahnhofsvorsteher von Kostrzyn, Ryszard Iwicki.

Im Werk Pila wurde die Lokomotive in ihre Einzelkomponenten zerlegt. Alle Teile wie Kessel, Fahrwerk, Zylinder und Räder wurden in ihrem Lieferzustand dokumentiert. Dabei kam es unter anderem darauf an, für den historischen Werdegang der Lokomotive wichtige Details wie eingeschlagene Nummern und Beschriftungen auf Achsen und Rädern sorgfältig freizulegen und bei der Revision nicht zu beschädigen oder durch dicke Farbe unlesbar zu machen.

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Historische Bautechniken wie Nietung mußten beim Tender und den anderen Baugruppen - auch beim Kessel - erhalten bleiben bzw. wieder angewandt werden. Die originale Kupfer-Feuerbüchse wurde ebenso weiterverwandt. Das Fahrwerk wurde einer Generalrevision unterzogen. Auf dem untenstehenden Bild ist es vor dem Fahrwerk der schweizerischen MThB Ec 3/5 zu sehen. Im Rahmen des begrenzten Finanzbudgets der Kunden wurde diese einzigartige 4-Zylinder-Verbundlokomotive wieder zur vollen Betriebsfähigkeit gebracht.

Nach Probefahrten im Raum Pila wurde die Lokomotive vor stark frequentierten Touristenzügen in Deutschland eingesetzt, bevor sie an den Auftraggeber, das Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim, ausgeliefert wurde.

Nach Ablauf der Frist und einem Radschaden ist derzeit unsicher, ob die Lokomotive erneut einer turnusmäßigen Fristrevision unterzogen wird oder ob sie als stationäres Technikdenkmal in Mannheim ausgestellt werden wird. Wie viele Eisenbahnenthusiasten würde INTERLOK es sehr begrüßen, wenn dieses einzigartige Denkmal der Technikgeschichte weiterhin als voll funktionsfähige Lokomotive präsentiert werden könnte. Ein entsprechendes günstiges Revisionsangebot von Interlok und MaLoWa GmbH ist inzwischen gestellt worden. (Fotos: HFSchmidtendorf -7-; Philippe Quiot und EisenbahnKurier je 1)

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