SCHMALSPURNETZ UM GDANSK (DANZIG) - 750 mm

Dieses interessante Schmalspurnetz war noch in den 80er Jahren imposant durch seine Vielzahl von Fahrzeug- und Wagentypen - darunter sogar Personenwagen und Dieseltriebwagen aus deutschen Zeiten von vor dem 1. Weltkrieg. In dem vor allem ländlich strukturierten Raum im Hinterland von Danzig konnte die Schmalspurbahn ihre Funktion als Bindeglied der ländlichen Ortschaften und günstiges Gütertransportmittel voll entfalten. Der moderne Personenverkehr wurde weitgehend mit rumänischen MBxd1-Dieseltriebwagen durchgeführt.

Südlichstes Depot und Zentrum des Netzes ist TRZEW (Dirschau). Von hier geht eine imposante Straße-/Normalspur-Flußbrücke nach MALBORK (Marienburg) , dem Sitz des legendären (in Polens Geschichte schlecht beleumundeten) Kreuzritterordens. Beim nördlich gelegenen NOWY DWÓR GDANSKI ist eine Schmalspur-Zugbrücke besondere Attraktion. Bei STEGNIA GDANSKA teilt sich die Strecke - links (auf der Landkarte) geht es nach Prawy Brzeg ("Rechtes Ufer") und rechts nach Sztutowo .

Nachdem die PKP den Verkehr auf dem Netz weitgehend eingestellt hatte, ist seit 2002 ein Eisenbahnverein ("Pomorskie Towarzystwo Milosników Kolei Zelaznych", "Pommersche Gesellschaft der Eisenbahnfreunde") dabei, zusammen mit den an der Strecken liegenden Gemeinden und dem Kreisamt von Nowy Dwór Gdanski den verkehr wiederaufzunehmen. Neben Schülerverkehr sollen auch regelmäßige Touristenzüge vor allem entlang der Ostsee zwischen Nowy Brzeg und Sztutowo verkehren. Im Januar 2003 war die nördliche Strecke bereits wieder von Unkrautbewuchs befreit. Der Streckenabschnitt nach Nowy Dwór soll repariert werden.

Bis vor kurzem war Trzew noch ein machtvolles Bahnzentrum.

Das für den Abschnitt von Nowy Dwór nach Trzew zuständige Kreisamt ist jedoch an einem Wiederaufleben des Bahnverkehrs, wie es heißt, nicht interessiert. Man bevorzuge vielmehr, auf dem alten Trassenplanum Fahrradwege zu errichten. Da aber auch eine solche Aktivität Geld kostet, wovon es in polnischen Verwaltungskassen kein Übermaß gibt, ist zu hoffen, dass das letzte Wort hierzu noch nicht gesprochen ist.

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