SCHMALSPURBAHN ZMIGRÓD - TRZEBNICA - MILICZ (750 mm)

(Kartenquelle:www.pilot.pl)

Eine äußerst interessante Schmalspurstrecke im ländlichen flachen Raum zwischen Rawicz und Wroclaw (Wojewodschaften Großpolen / Niederschlesien) war die Strecke von Zmigród nach Trzebnica und von dort aus nach Milicz. Trzebnica (Trebnitz) ist durch seine Figur der Heiligen Hedwig international bekannt - diese Kirchenfigur, eine Heilige für deutsche wie polnische Katholiken, wurde nach dem politischen Umschwung in Europa Anfang der neunziger Jahre zum Ort des ersten symbolischen Händedrucks zwischen dem damaligen (west-) deutschen Bundeskanzler Kohl und dem damaligen polnischen Premier Mazowiecki transportiert, um den Symbolwert der Versöhnung zwischen beiden Ländern zu erhöhen.

Der Start der Strecke begann am Stadtrand von Zmigród. Hier befand sich ein Wende- und Haltepunkt ohne Werkstattbereich. Die auf der Strecke eingesetzten polnischen Triebwagen fuhren zunächst direkt durch die Stadt. Dabei waren besonders die Straßenkreuzungen spannend zu beobachten - die Wagen fuhren praktisch wie eine Straßenbahn, jedoch ohne Stromführung.

(Aufnahmen: H:Schmidtendorf)

Die Streckenführung verlief zunächst östlich der Landstraße nach Wroclaw (Breslau). Erst einige Kilometer vor Trzebnica kreuzte die Schmalspurbahn die Landstraße, so dass sie später direkt vor Trzebnica zum Einbiegen in das Stadtinnere erneut eine Straßenkreuzung durchführte.

In Trzebnica befand sich das Hauptdepot der Strecke mit Werkstatt. Der Triebwagen fuhr direkt entlang des Depotzauns, um dann in den Depotbereich einzubiegen.

Je nach Bedarf konnten Personen- und Güterwagen eingesetzt werden, die u.a. mit einer 150 PS-Diesellok vom Typ WLS 150 gezogen wurden. In der Zentralwerkstatt konnten notwendige Arbeiten an den Fahrzeugen weitgehend eigenständig durchgeführt werden.

Von Trzebnica zweigte die Strecke direkt hinter dem Depoteingang gen Osten. Über weite Felder führte die Strecke fast 60 km bis nach Milicz. Am Ortseingang führte die Strecke direkt an den Wohnhäusern vorbei.

Weiter führte die Strecke durch die Stadt bis zum Endpunkt, wo sich ein weiterer Werkstattbereich befand. Leider hielt diese Strecke den "neuen Zeiten" nicht stand. Anfang der 90er Jahre wurde der Triebwagen mit einer Plane "Ostatnia jazda" (letzte Fahrt) geschmückt. Die Fahrzeuge wurden auf andere Einsatzstellen verteilt, die Strecke abgerissen.

ZURÜCK ZU SCHMALSPURBAHNEN

ZURÜCK ZU START