KREISBAHN VON SOCHACZEW (750 mm)

Der Bau dieser Kleinbahn wurde 1921 begonnen. Sie wurde am 18.9.1922 auf der Strecke Sochaczew - Tulowice (15,77 km) in Betrieb genommen. Sochaczew ist eine Kleinstadt etwa 50 km westlich von Warschau, der polnischen Hauptstadt seit der Wiedergewinnung der staatlichen Unabhängigkeit 1918. Das Ziel der Linie war neben dem Personenverkehr auch der Transport von Holz aus den anliegenden Wäldern. Die angeschlossene Waldbahn (600 mm Spurweite) bei Piaski war bereits 1916-1917 durch die deutsche Besatzungsarmee in Betrieb genommen worden.

Heute ist der südliche Startpunkt in Sochaczew zugleich das polnische Schmalspurmuseum für Lokomotiven und Waggons der Spurweite 750 mm. Bereits am Normalspur-Bahnhof und einige Meter weiter vor dem Schmalspurverwaltungsgebäude wird durch je eine abgestellte schmalspurige Denkmallok auf das Museum und die Schmalspurstrecke hingewiesen (siehe oben links und unten; alle Aufnahmen Hermann Schmidtendorf bis auf die letzten 4 Bilder von Marek Furtacz).

Am Normalspurbahnhof erläutert zugleich eine grosse Tafel die örtlichen Gegebenheiten der Streckenführung im Landkreis.

Das Gelände des Schmalspurmuseums ist direkt gegenüber dem Normalspurbahnhof gelegen. Hier findet man eine Fülle von 750 mm-Fahrzeugen - Personenwagen, Dampf- und E-Loks sowie ein "Syrena"-PKW als Schmalspur-Schienendraisine, aber auch einzelne Fahrzeuge geringerer Schmalspuren wie eine feuerlose Dampflok deutscher Provenienz aus dem Gaswerk Wrocław (Breslau) sowie eine "HUTNIK"-Dampflok aus einem Metallwerk in der Nähe von Katowice (Kattowitz).

Bei Ausfahrt aus dem schmalspurigen Bw-Gelände überquert der Zug eine Stadtstraße. Zunächst führt der Schienenstrang unter Baumschatten durch die Stadt. Das geöffnete Bw-Tor eröffnet weitere Einblicke in das Museumsgelände.

Der Streckenverlauf geht vom Museum Sochaczew gen Norden. Nach Überquerung der Landstraße Poznań-Warschau geht es über Kistki/Chodaków (ab hier Wandermöglichkeit zum Platz der Jugend Fryderyk CHOPINs, Żelazowa Wola!) , Zwierzyniec, Plecewice Brochów, Janówek nach Tulowice. Hier teilt sich die Trasse. Nach Westen geht sie nach Kamion und über die Weichsel bis nach Wyszogród am anderen Weichselufer (ab Sochaczew 22,33 km). Gen Westen führt die Strecke nach Wilcze Tulowskie, Kromnów, Gorzewnica bis nach Piasko Królewskie, dem nordöstlichsten Ort des "Kampinowski Nationalparks" (ab Sochaczew 25,81 km).

Der Regelbetrieb durch die Staatsbahn PKP wurde bereits 1984 eingestellt. Dank des dem Eisenbahnmuseum WARSCHAU unterstellten Museums und seiner engagierten Leitung u.a. durch Herrn Bogdan POKROPIŃSKI fährt heutzutage wieder der Schmalspurzug regelmäßig auf der Strecke Sochaczew Muzeum - Wilcze Tulowskie. (17,4 km). Das aktuelle Fahrtprogramm inclusive Bestelladresse für Sonderzüge und weitere Informationen zeigt dieses Informationsblatt des Museums von 2003.

Am 2.6.2005 lieferte INTERLOK nach erfolgter Hauptuntersuchung die Dampflokomotive Px29 1704 (Warszawa 1930/217) an das Museum Sochaczew aus. Eine Probefahrt erprobte die Lok auf ihrer angestammten Strecke, die Lok ist jetzt wieder das Rückgrad der Touristenzüge. Inzwischen führte INTERLOK weitere Arbeiten an einer anderen Lok des Museums Sochaczew aus, Folgeaufträge sind geplant.

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