KLEINBAHN VON ELK (750 mm)

Die Schmalspurbahn von Elk (deutsch Lück) in den Masuren wurde zwischen 1910 und 1917 erbaut. 1992 wurde sie mit der Registernummer A-847 unter Denkmalschutz gestellt. Damit war sichergestellt, dass ein Streckenabbau nicht möglich ist. Wesentlichen Anteil hieran hatten der langjährige Bahnhofsvorsteher Miroslaw Sawczynski sowie sein Bruder, die in dem 1913 erbauten Kleinbahnhof ein Museum errichteten.

Die Bahnanlagen der Kleinbahn befinden sich direkt hinter den Normalspurgleisen und sind durch eine Unterführung erreichbar. Den Weg weist eine vor dem Normalspurbahnhof aufgestellte LAS-Dampflok.

Beim Ausgang aus der Tunnelüberführung der normalspurigen Bahnhofsgleise fallen sofort die Personenwagen der Kleinbahn ins Auge. Das normalspurige Gleis im Vordergrund des ersten untenstehenden Bildes erlaubt, normalspurige Güterwagen bis an eine Rampe zu rangieren, von der aus sie auf schmalspurige Rollbockwagen für den weiteren Transport auf dem Schmalspurgleis geschoben werden können.

Mit der Regionalisierung des Eisenbahnwesens übernahm die Stadtverwaltung, vertreten durch das Kultur- und Sportzentrum (MOSiR) , die nun EKW (Elcka Kolej Wa,skotorowa, Elker Schmalspurbahn) genannte Kleinbahn. Die Sammlung an Lokomotiven und historischen wie modernen Waggons und Triebwagen ist umfangreich.

Vom Ausfahrtsende des Schmalspurgeländes erschließt sich die Geräumigkeit des Terrains.

Als betriebsbereite Dampflok wird die Schlepptenderlok Px 48-1752 vorgehalten. Touristische Züge werden auch mit der polnischen Diesellok Lyd-1 (WLS 150) bespannt.

Die Geschichte der Bahnstrecke schildert die Webseite www.masuren-privat.de, der wir folgende Karte und Information entnehmen:

Elk Schmalspur-Eisenbahn Geschichte

Der Streckenabschnitt Lyck - Klein-Lasken - Sawadden und Klein-Lasken - Borschimmen wurde 1913 in Betrieb genommen. Der Weiterbau verzögerte sich durch den 1. Weltkrieg. Nachdem die Kriegsschäden beseitigt waren, wurde am 5. Oktober 1918 dann endlich die Gesamtstrecke bis Turowen (heute Turowo) in Betrieb genommen. Beide Endpunkte lagen nur wenige hundert Meter von der damaligen deutsch-polnischen Grenze entfernt. Die Bahn war ursprünglich meterspurig, wurde aber 1952 auf 750 mm umgespurt.

Den aktuellen Streckenverlauf zeigen diese Karten.

An den Sommerwochenenden verkehren regelmäßige Personenzüge. Darüber hinaus können mit eintägiger Vorlaufzeit Sonderzüge bestellt werden. Die Preise sind je nach gewünschtem Fahrzeug (Diesellok bzw. Triebwagen oder Dampflok) und abhängig von der Zahl der mitfahrenden Personen und der gewünschten Trasse gestaffelt. Besondere Attraktionen wie Bratwurst- und Bierlager unterwegs, Akkordeonspieler, Reiten sind ebenfalls zu bestellen. Ein bewirtschafteter Barwagen kann ebenfalls bestellt werden. Bestelladresse ist mosir@elk.com.pl (Tel./Fax 0048-87-6102723 bzw. 0048-87-6100000). Zum Einsatz kommen je nach Wunsch auch überdachte offene Sommerwagen eigener Konstruktion sowie rumänische Dieseltriebwagen - das Foto zeigt einen solchen Wagen auf dem malerischen Viadukt von Kalinowo.

Am 15.4.2006 bot sich die Gelegenheit, die gesamte Strecke mit einer Reisegesellschaft des Eisenbahn-Touristikunternehmens INTRA EXPRESS, Burgherrenstrasse 2, D-12101 Berlin, abzufahren.

Aktuelle Spezialangebote des Eisenbahntourismus stellt die Webseite des Veranstalters vor: www.intraexpress.de.

Gleich nach der Ausfahrt aus dem Kleinbahnhof führt die Strecke über eine Brücke.

Imposant ist die steile Gleisaufschüttung mit Steilrampe kurz danach.

Mehrere ländliche Straßenüberquerungen geben die Gelegenheit für interessante Fotohalte.

Ein ungewöhnliches Motiv: Ein Dorffriedhof und der Dampfzug.

Im Bahnhof von Laski Male wurden die Güterwagen auf das Ausweichgleis rangiert, so dass der GmP zu einem reinen Personenzug wurde.

Die Bahnstrecke endet überraschend im "Niemandsland": linkerhand ein kleines Backstein-Bahnhofshäuschen und eine kleine Siedlung, rechterhand (Foto) ein Schuppen mit Gewächshaus und in der Ferne ein einzelnes Wohnhaus. Hier, in Turowo, endet die Strecke ohne Prellbock. Früher verlief hier die Grenze zu Russland, nach der Neugliederung des polnischen Grenzverlaufs war zwar eine Verlängerung geplant gewesen, wurde aber nicht mehr durchgeführt. Daher heisst es hier: Umsetzen der Dampflok und Rückfahrt nach Elk! (23 Fotos: H. Schmidtendorf)

DIE NORMALSPURIGE EISENBAHNSAMMLUNG VON ELK

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