DIE WALDBAHN VON CISNA (750 mm)

Im äußersten südöstlichen Zipfel Polens, nicht weit von der Grenze zur Slowakei, liegt die Hochwaldregion der Bieszczady. Durch die 3. Polnische Teilung kam dieses Gebiet 1772 als Teil Galiziens zu Österreich. 1890 wurde zum Zwecke des Holztransports die "Lokalbahn Lupków - Cisna AG" gegründet. Die Spurweite betrug, wie in Österreich-Ungarn üblich, 760 mm. Der 25,16 km lange Abschnitt der Anfangsstrecke verlief von Cisna (Hauptholzlager und Betriebswerk) gen Westen über Majdan - Zubracze - Solinka - Balnica (direkt an der heutigen slowakischen Grenze) - Maniów - Wola Michowa - Smolnik nach Lupków. Gen Osten wurde ab Cisna schnell mit dem Abschnitt nach Kalnica und Beskid ein Abzweig mit weiteren 12 km hinzugefügt. Dieser wurde später nach Wetlina - Moczarne fortgeführt. Vom Abzweigpunkt Smolnik wurde die Strecke gen Norden über Mików - Duszatyn - Przeluki bis nach Rzepedz fortgeführt. 1996 übernahm eine "Stiftung der Bieszady-Bahn in Cisna" die Verwaltung der Strecke. Die Strecke von Cisna über Smolnik nach Nowy Lupków sowie Smolnik - Rzepedz wird seither wieder regelmäßig nach Fahrplan durch touristische Züge bedient.

Der Abschnitt nach Moczarne ist teilweise wild überwachsen und soll nach Wiederinstandsetzung ebenfalls wieder bedient werden. Die folgenden Bilder zeigen den Streckenverlauf und den aktuellen Endpunkt mit gastronomischer Bewirtung.

Am Startpunkt in Cisna sind zahlreiche interessante Fahrzeuge zu sehen. Im Bahnhofsvorstehergebäude (rechts im Bild) ist ein Waldbahnmuseum untergebracht.

Die lange Zeit in Cisna eingesetzte Dampflok der Baureihe Kp4 wurde nach Einsatz in ELK inzwischen wieder zum Museumsverkehr nach SOCHACZEW überführt. Daher hat die Cisna-Stiftung Mitte 2003 eine als Denkmal abgestellt gewesene Dampflok der Baureihe LAS von der Zuckerfabrik Kruszwica gekauft. So wird in Zukunft außer dem Einsatz rumänischer Stangendieselloks der Baureihe L30H (Lyd2) auch wieder ein Dampfverkehr möglich sein. Die weitgehend unberührte Gebirgslandschaft per Zug zu durchqueren ist ein starkes Erlebnis. Etwa 20 km hinter der Grenze befindet sich mit Mezilaborce ein weiteres interessantes Ausflugsziel - denn von dort stammt die Familie des "berühmtesten Slowaken" Andy Warhol! Der in Amerika berühmt gewordene Avantgarde-Künstler war ein Rutene (ukrainischstämmige Minderheit) und hiess eigentlich Warhola. Heute ist in der Stadt ein interessantes Warhol-Museum zu besichtigen.

(Fotos:Schmidtendorf)

Einen Eindruck vom Bahnverkehr auf den Strecken vermittelt dieser Fahrplan von 2002.

LAGEPLAN:

Zugbestellungen für die Cisna- Bahn können vorgenommen werden unter Tel. 0048-13-468-63-35; Fax 0048-13-468-63-39.

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