LANZ 12 PS -1 ZYLINDER - SCHIENENKULI für 500 - 800 mm SPURWEITE

Die renommierten deutschen Landmaschinenwerke Heinrich LANZ (Mannheim) bauten ab 1921 einen selbstfahrenden Einzylinder-Schlepper mit einem 12 PS starken Motor. Dieser "Bulldog HL" besitzt einen Kettenantrieb vom Motor auf eine Zwischenwelle. Da kein Getriebe vorhanden ist, wird die Geschwindigkeit alleine über die Motordrehzahl verändert. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt bei der Strassenversion 4,2 km/h. Zur Änderung der Fahrtrichtung wird der Motor umgesteuert. Der Zweitakt-Glühkopf-Motor sitzt auf einem gusseisernen Rumpf. Der Kraftstoffbehälter bildet mit dem Kurbelgehäuse ein gemeinsames Gussstück, an welchem der Zylinder angeschraubt ist.

Da dieser Motor bereits nach wenigen Minuten Anheizen mit einer Lötlampe in Betrieb genommen werden konnte, entwickelte das Werk schnell auch eine Anwendung für das Schienenwesen. Dieser "Schienen-Bulldog HL" wurde umgangssprachlich mit einem Lastenesel verglichen und daher auch "Schienenkuli" genannt.

Das Fahrzeug war 2600 mm lang, zweiachsig und auf einer Feldbahn-Lore montiert. Es besaß einen einfachen Sitz und eine Handbremse. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 6 km/h. Die Fachwerkstatt von Meister Jan PEDA stellt auf Bestellung derartige Schienenkulis für ca. 450 - 800 mm Spurweite als 100 prozentige REPLIKA her - mit demselben Motor wie für die REPLIKA des entsprechenden Schleppers (nur der Rumpf ist etwas abgeändert).

Foto:Marek Kaniewski

Foto auf der WEBSEITE www.dampfkultur.de . Die technische Konstruktion erläutert diese Zeichnung.

Auch die bekannte Münchner Firma Maffei baute in ihre "Maffei-Bulldog-Lokomotive" den 12 PS-Bulldog-Motor ein. Diese Lokomotiove war mit einer kleinen Sitzbank im offenen, überdachten Führerhaus versehen. Sie hatte eine Länge von 3270 mm bei einer Breite von 1100 mm und einer Höhe von 2200 mm. Bei 10 km/h erreichte diese Lokomotive 270 kg Zugkraft. Das Leergewicht betrug 3,3 t und das Dienstgewicht 3,6 t.

(Werksfotos und Werkszeichnung sind der sehr informativen 5-bändigen Firmengeschichte "LANZ-Story" von Kurt Häfner entnommen. ISBN 3-440-09060-4, Kosmos-Verlag)

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