4-ACHSIGE SCHMALSPUR-DIESELLOKOMOTIVE L45H (Lxd2)

Diese leistungsstarke Drehgestell-Lokomotive wurde in Rumänien für die Spurweiten 750/760/785 mm sowie 1000/1067 mm gebaut. Die Fabrikbezeichnung ist L45H wegen des eingebauten 450 PS-Motors. In Polen trägt diese Baureihe die Bezeichnung Lxd2. In Deutschland ist bei der FICHTELBERGBAHN in Oberwiesenthal die L45H-083 im Einsatz.

Die Lokomotive ist mit einer selbsttätigen Luftbremse ausgestattet, die dreifach wirkt: In jedem der beiden Drehgestelle durch je zwei 8" Bremszylinder, gesteuert durch das Bremsgestänge; durch je 1 einfaches Steuerventil, das mit dem Hauptbremssystem verbunden ist sowie mit zwei Hilfsbehältern, welche die Bremszylinder speisen; durch zwei Doppelrückschlagventile, die einen der beiden Bremssysteme abtrennen, wenn der andere wirkt. Die Betätigung erfolgt durch eines der beiden Führerbremsventile aus der Führerkabine.

Dort werden die Bremsdrücke überprüft: im Hauptbehälter 8 kG/cm² (784 kPa), in der Hauptleitung 5 kG/cm² (490 kPa) sowie der Druck im Bremszylinder. Die Bremsleitungen sind an der Front der Lok zu sehen. Im Rahmen eienr Modernisierung werden die nur für die beiden Drehgestelle der Lok wirkende DIREKTE Bremse sowie die für Lok und Zug wirkenden Leitungen der INDIREKTEN Bremse mit getrennten Leitungen versehen, damit auch im Falle des Defekts einer der Leitungen die Lok sicher gebremst werden kann.

Die Lok besitzt eine elektropneumatische "Totmannschaltung", die den Zug automatisch innerhalb von 16 Sekunden zum Stehen bringt, nachdem der Lokführer trotz elektroakustischen Signals nicht das entsprechende Pedal drückte. Die weitere Ausstattung der Führerkabine zeigen diese Aufnahmen.

Die Lok besitzt ein Hydraulikgetriebe vom Typ TH1 (Lizenz VOITH) mit maximaler Eingangsleistung 600 PS sowie ein Wendegetriebe vom Typ 1R13. Somit kann maximal ein Motor von ca. 700 PS Nennleistung bei einer Remotorisierung eingesetzt werden, wobei freilich die nötigen größeren Kühlelemente zu berücksichtigen sind, deren Größe einer Remotorisierung Grenzen setzen. Unsere aktuellen Remotorisierungsprojekte sehen den Einbau eines CATARPILLAR-Motors dieser Größenordnung vor. Den aktuell eingebauten Maybach-Lizenzmotor zeigt diese Aufnahme.

Die Kraftübertragung geschieht durch vier Achsen, die angetrieben werden durch das Hauptgetriebe sowie Kardanwellen. Die nachfolgende Traktionskurve zeigt die Eigenschaften der Lok mit dem standardmäßig eingebauten 450 PS-Maybach-Lizenz-Motor.

Diese Kurve zeigt die Zugkraft am Rad der Lokomotive, wiederum gemessen mit 450 PS-Motor.

HAUPTCHARAKTERISTIK der L45H

Achsfolge BoBo
Spurweite 750 - 1067 mm
Ø Räder 750 mm
Achsdruck 8t (78,4 kN) +6%
v max Spitze/Dauer 45 / 36 km/h
Dienstgewicht 32 t + 6%
Dauerzugkraft bei Nominalleistung und 7,5 km/h 7600 kG (74,5 kN)
Anfahrtzugkraft bei 32 t Dienstgew. und µ=0,33 10500 kG (102,9 kN)
Motortyp MB 836 Bb
Anzahl der Zylinder 6 (Reihe)
Maximale Leistung bei 1450 U/Min. 450 PS (330,8 kW)
Zugkraft am Radkranz bei 1450 U/Min. 368 PS (270,5 kW)
Max. Zahl der Umdrehungen im Leerlauf 1550 U/Min.
Minimale Zahl der Umdrehungen im Leerlauf 700 U/Min.
Fassungsvermögen Treibstofftank 1500 l
Gesamtlänge der Lok 750 / 785...1067 mm 10620 / 10240 mm
Breite der Lokomotive 2300 mm
Höhe der Lokomotive 3100 mm
äußerer Achsstand 7200 mm
Drehzapfenabstand 9500 mm
Achsstand in einem Drehgestell 1700 mm

Die unterschiedliche Länge je nach Spurweite kommt dadurch zustande, dass die Variante für 750 mm Mittenpuffer besitzt, während die Varianten für größere Spurweiten mit zwei Doppelpuffern und Schraubenkupplung ähnlich wie bei Normalspur ausgestattet sind. Die normale Höhe der Puffer von der Schienenkante beträgt 620 mm.

Die Steuerkabine der Lokomotive ist so eingerichtet, dass sich in jeder Fahrtrichtung auf der rechten Seite ein Steuerpult befindet. Die Lok besitzt eine Wasservorwärmanlage vom Typ WEBASTO bzw. (bei höheren PKP-Seriennummern) "VAPOR". Den Kühlkreislauf der Lok zeigt die nachstehende Zeichnung.

Weitere Details der Lokomotive zeigen diese Aufnahmen. Hier sieht man auch, dass bei der Fichtelbergbahn eine VIDEOÜBERWACHUNG mit Bildschirm in der Kabine installiert wurde, damit auch bei Einmannbedienung der Lok ein sicherer Ausblick auf beide seiten der fahrtstrecke gewährleistet ist.

Im Rahmen einer Modernisierung werden die Tritte verbreitert und zusätzliche Haltestangen montiert. Das weitere Bild zeigt einen Blick aus dem Führerhaus.

Die Fichtelbergbahn beweist es: Dampf- und Dieseltraktion ergänzen sich. Die Dampfloks sind die Attraktion für die Touristen. Die Diesellok L45H ist bei Bauzügen sofort zuverlässig zur Stelle - und auch im Winter, wenn es gilt, die Strecke von Schnee freizuräumen.

>>GRÖSSER

Während bei der Fichtelbergbahn die Farbgebung Blau ist, fahren die nach SERBIEN ausgelieferten L45H-Loks dort in der "Nationalfarbe" Oliv-Grün.

INTERLOK LIEFERT DIESELLOKS NACH KORSIKA
INTERLOK-GRUPPE LIEFERTE DIESELLOKS NACH KORSIKA

Anfang Oktober 2004 lieferte die Interlok-Gruppe aus einem rumänischen Partnerwerk über den französischen Handelsagenten CFG-GIRAGR die ersten drei von insgesamt 12 Diesellokomotiven für 1000 mm Spurweite. Die Loks werden - ebenso wie die über 20 Flach- und Schotterwagen sowie zwei in Produktion befindliche Personenwagwen - für die komplexe Modernisierung des korsischen Streckennetzes eingesetzt. Dabei erhielten neun Lokomotiven leistungsstärkere CATARPILLAR-Motoren, was eine komplexe Umkonstruktion mit moderner Elektronik erforderte. Die Loks haben jetzt 600 PS Effektivleistung am Rad statt vorher 315 PS. Alle Loks erhielten Vielfachsteuerung.

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